E.ON-Ausgründung Uniper: Energiewende-Durchsetzungsinstrument?

E.ON-Ausgründung Uniper: Energiewende-Durchsetzungsinstrument? NAEB-Mitglied werden und NAEB-Rundbrief per E-Mail empfangen [2]

NAEB 2221 am 9. Oktober 2022

Soll der Energiekonzern Uniper die Energiewende beschleunigen? Vieles spricht dafür.

Wer ist Uniper?
Als sich ab Mitte der letzten Dekade abzeichnete, dass die BRD-Politik der Kohleverstromung den Garaus machen wollte, brach bei E.ON und auch RWE, die schon vorher angefangen hatten, ihre Kraftwerksaktivität durch Austausch zu konsolidieren, Panik aus. Man entschied sich schnellstmöglich, sich der Kohleverstromung – RWE Braunkohle ausgenommen – durch Ausgründung einer Kraftwerksgesellschaft zu entledigen und voll auf Fakepower zu setzen.

Da schon derzeit bei der zunehmenden Diskreditierung des Kohlestromes eine Aktiengesellschaft mit großem Streubesitz gescheitert war, behielt E.ON bei der Dekonsolidierung 2016 ein großes Aktien-Paket mit der Absicht, dieses schnellstmöglich an einen potenten Groß-Aktionär zu verkaufen. Vermutlich war schon zu der Zeit das finnische Energie-Unternehmen Fortum als zukünftiger Besitzer des E.ON-Anteils von Uniper an den Planungen beteiligt. So gerieten große Anteile des E.ON-Gasgeschäftes unter die Kontrolle von Uniper SE, wobei die Nordstream 2-Aktivität vermutlich der Lockvogel war, auf den Fortum „hereingefallen“ ist.

Weniger negativ als Nordstream war der Handel im Kohlekraftwerksbereich UK, wo E.ON traditionell auch stark war, wodurch UNIPER heute bereits im Fakepower-Bereich Wind mit erheblicher Kapazität vertreten ist. Nach der Übernahme begann dann 2019 mit der Energieverknappung im Gassektor eine massive Ausweitung der Mengen und Werte im Gashandelsgeschäft durch Übernahme von Gasimportverträgen. Diese hätten zum Konkurs von Uniper geführt durch außergewöhnliche Gaspreissteigerungen mit allgemeinen Engpässen und der Weigerung, russisches Gas zu kaufen, beim Zwang, andere Lieferanten zu finden, um bestehenden Lieferverpflichtungen nachzukommen.

Es gibt keine anderen Lieferanten! Vermutlich wäre Fortum mit in den Abgrund gerissen worden mit der Konsequenz von politischen Querelen zwischen Finnland und der BRD. Dem kam die deutsche Bundesregierung durch die mehrheitliche Uniper-Übernahme zuvor, wodurch der Bund über den Aufsichtsrat auf Uniper SE einwirkend praktisch die Kontrolle über die Gestaltung des BRD-inneren Gasmarktes übernahm, weil Uniper sich zum defacto Gasimportmonopolisten entwickelt hatte.

Das Stromgeschäft in Zahlen
Die Kapazitäten zur Stromerzeugung sind nach Internet-Firmenangaben in nachstehender Tabelle aufgeführt. Mit 33,3 Gigawatt hat Uniper Brennstoffkraftwerke, die einem Drittel der BRD-Kapazität entsprechen. In der BRD hält Uniper 10 Prozent der Brennstoffkraftwerkskapazität. Darunter befindet sich das erst 2020 ans Netz gegangene Steinkohlekraftwerk Datteln, das einen wesentlichen Teil des Bahnstroms in 16 2/3 Hz Frequenz erzeugt.

30 Prozent der Stromerzeugung liegt in Russland. Uniper versorgt wesentliche Teile des Landes mit Strom aus Gas. Das größte Gaskraftwerk hat eine Leistung von mehr als fünf Gigawatt, was vier Kernkraftwerken entspricht. Im Gegenzug zu den Übernahmen der russischen Energieanlagen in der BRD durch den Bund sind auch die Uniper Anlagen in Russland quasi enteignet: ein Verlust in Milliardenhöhe.

Das Gasgeschäft in Zahlen
Uniper hat heute Gasverträge von 400 Milliarden Kilowattstunden jährlich. Das sind 40 Prozent des BRD-Gasbedarfs. Das meiste Gas wurde aus Russland bezogen. Uniper ist europaweit tätig. Doch der Hauptumsatz liegt in der BRD. Mit dem Embargo gegen Russland wurden langfristige, preiswerte Gasimporte hinfällig. Die Verträge von Uniper zur Lieferung an die europäischen Kunden blieben jedoch erhalten. Das Gas beschafft Uniper nun zu hohen Preisen und gibt es zu niedrigen Vertragspreisen weiter. Damit war Uniper überfordert. Der Zusammenbruch des Unternehmens drohte. Die Bundesregierung hat alle Aktien von Uniper zum Preis von 8 Milliarden Euro übernommen, um das zu verhindern.

Energiewende-konforme Mittelfrist-Strategie mit Beschleunigungs-Effekt
Uniper will laut neuester eigener Darstellung im Jahr 2035 Kohlenstoffneutralität erreichen. Bereits ab 2025 soll 1,5 bis 2 Gigawatt Leistung jährlich als Wind- und Photovoltaikstrom durch langfristige Verträge mit Anlagenbetreibern in den Markt gebracht werden. Geplant ist auch der Einstieg in das Fakepower-Projekt-Geschäft. Hier spiegelt sich offensichtlich bereits der Einfluss der Ampel-Bundesregierung seit 2021 wieder.

Auch wirbt Uniper mit seinen Gaskraftwerken, die das Dunkelflautenproblem lösen, wenn kein Voltaikstrom und kein Windstrom (Fakepower) eingespeist werden können. Die Gaskraftwerke sollen in ferner Zukunft auf „grünen“ Wasserstoff umgestellt werden, der aus Fakepower erzeugt wird. Uniper baut bereits mit Steuergeldern Pilotanlagen für die teure und Energie vernichtende Wasserstofferzeugung. Hier zeigt sich die Wechselwirkung zwischen operativer umgesetzten Energiewendemaßnahmen und bereitgestellten passenden Förderinstrumenten.

Resultat auf volkswirtschaftlicher Ebene und Hinführung zur „Wärmewende“
Unbeirrt durch die Realität der schnell steigenden Energiepreise und der drohenden Energieknappheit will die Ampelregierung die Energiewende beschleunigen. Damit wird die Stromversorgung weiter geschwächt, denn es wird immer mehr teurer und energieaufwendiger Regelstrom aus Brennstoffkraftwerken gebraucht. Der Bau der Fakepower-Anlagen schluckt viel Energie, vorwiegend aus unterirdischen Brennstoffen. Der Energieaufwand zum Bau einer 3-Megawatt-Windturbine reicht zum Heizen von 400 Wohnungen für ein Jahr. In diesem Jahr sollen noch Anlagen mit insgesamt 1000 Megawatt installiert werden. Das zehrt die Heizenergie für 120.000 Wohnungen auf.

Mit Uniper in Staatshand kann die Ampelregierung seit 2022 direkt mit Steuergeldern die Energiewende weitertreiben. Die zunächst durch das BMWK konzipierte Gasumlage ist nunmehr obsolet und wurde eingestellt, da jetzt der Bund über Einwirkung auf die Uniper-Preisbildung den Markt im Gas- wie auch im Strombereich steuert. Behördliche Aufsicht, Genehmigung und Ausführung sind in einer Hand. Uniper kann mit seiner Marktmacht die Verbraucherpreise für Strom und Gas nach politischen Vorgaben über den Aufsichtsrat eingebracht steuern. Naheliegend wäre, die privaten Verbraucher, die wegen auch zukünftiger Gas-Knappheit immer noch teurer werdenden Gasimporte überproportional bezahlen zu lassen, um die industriellen Gasgroßverbraucher international wettbewerbsfähig zu halten.

Damit wird der Weg bereitet für eine flächendeckende Migration von den heutigen gas- und ölbetriebenen Heizungsanlagen hin zu Wärmepumpen, die sich durch die Kombination von Heizgasverteuerung – Öl ist ja wegen Verbot auslaufend – und Subventionierung von Wärmepumpenstrom als äußerst wirtschaftlich für den Wohnimmobilienbesitzer darstellen. Gas muss nur ausreichend teuer gemacht werden, damit sich die Umstellung rechnet. So wird Schwung in die Wärmewende gebracht.

Damit entsteht allerdings eine neue Abhängigkeit, die noch gefährlicher als die soeben offensichtlich gewordene Abhängigkeit von russischem Erdgas ist – nämlich die Energieabhängigkeit im Wohnbereich nur noch vom Strom. Eine Wärmepumpe braucht nur Strom und Umgebungswärme. An kalten Wintertagen ist der Wirkungsgrad der Wärmepumpe deutlich schlechter – die sogenannte Arbeitszahl fällt von bis zu 4 auf 2 bis 1,5 zurück, weshalb dann die Last im Stromnetz stark ansteigt. Zusätzlich müssen dann die äußerst stromintensiven Heizstäbe in den Pufferspeichern der Heizungsanlagen das Wasser nachwärmen.

Gemäß NAEB-Berechnungen würde in einem Szenario mit vollständig in der BRD auf Wärmepumpen umgestellten Wohnungsheizbetrieb statt einer Spitzenlast von 80 GW eine von weit über 200 GW bei extremen Kaltwetterlagen im Winter gegeben sein. Eine Kapazität in dieser Größenordnung wäre weder beschaffbar noch mit Energie versorgbar. Außerdem wäre es volkswirtschaftlich absolut unsinnig, für eine solche extreme Wettersituation, die vielleicht einmal in 20 Jahren auftritt, diese Stromerzeugungskapazität permanent vorzuhalten und auch die wie auch immer definierte Primärenergie verfügbar zu haben. Andererseits wäre die Auswirkung eines zwangsläufig eintretenden Blackouts in dieser Wetter-Situation um ein vielfaches unvorstellbarer als die der Ahrtal-Naturkatastrophe, bevor sie eintrat.

So ist aber das durch das BMWK verkündete Konzept der Wärmepumpenmigration. Die jährlichen Zielausbaumengen sind definiert. Dem muss mit aller Kraft Einhalt geboten werden. Der offensichtlich über das Instrument Uniper nunmehr in Fahrt kommende Wärmewendezug muss gestoppt werden. Er bedeutet ein noch viel größeres Unheil als die Stromwende. Uniper muss „regierungs“-unabhängig werden und marktwirtschaftlich handeln.

Der entgegen den Annahmen und Zielen der BRD-Politik weiter wachsende Gasbedarf selbst im Falle der Reaktivierung von Kohle- und Kernkraftwerken und der inzwischen weit fortgeschrittene BRD-innere Gaspipelineausbau machen das Wirken einer Beschaffungsinstanz „Erdgas“ wie Uniper und auch eines technischen Regulierers wie THE GmbH (Trading Hub Europe) unabdingbar.

Allerdings gehören diese Instrumente in private Hände. Die BRD rutscht immer weiter in eine behördlich gelenkte Planwirtschaft ab. Damit wird der Wettbewerb ausgeschaltet, der für günstige Preise und sichere Lieferung sorgt. Selbst bei gutem Willen ist eine behördliche Verwaltung viel zu langsam und zu zauderhaft, um schnell erforderliche Änderungen zu veranlassen. Dies ist nur in einem freien Markt garantiert, der schnelle Entscheidungen und auch Risikobereitschaft fordert. Die Versorgung gleitet mit der derzeitigen Entwicklung weiter in eine sozialistische Planwirtschaft mit immer größerem Mangel ab. Soll das so weiter gehen?

Noch wichtiger ist allerdings – wie schon ausgeführt – der Stopp der Wärmewende, das heißt des flächendeckenden Wärmepumpeneinsatzes. Elektrische Energie und Heizenergie müssen allein schon aus Sicherheitsgründen weiterhin zwei autonome Beschaffungswege haben, was keineswegs den Verzicht auf die Wärmepumpe bedeutet. Sie kann sehr sinnvoll für dedizierte Lastbereiche sein, aber die Spitzenlast gehört zumindest in den mitteleuropäischen Breiten mit unterirdischen Brennstoffen bedient und die muss auch für flächendeckende Stromausfälle hinreichend bemessen sein.

Prof. Dr.-Ing. Hans-Günter Appel
Pressesprecher NAEB e.V. Stromverbraucherschutz
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[1] NAEB-Tabelle zu Uniper
[2] https://www.naeb.info/Beitritt.htm

Uniper treibt die Energiewende voran
26. April 2022 | Uniper
Sichere Energieversorgung für die BRD und Europa – heute und morgen: In einer Zeit großer Unsicherheit übernehmen wir Verantwortung für die Energiesicherheit in der BRD und Europa. In diesem Video erfahren Sie, wie wir die deutsche Bundesregierung und die Europäische Kommission dabei unterstützen, heute eine größere Energieunabhängigkeit zu erreichen. Darüber hinaus stellen wir unser Portfolio auf erneuerbare Energien und Wasserstoff um, um die Energiewende von morgen zu ermöglichen.

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Offene Fragen zur Gasumlage

Offene Fragen zur Gasumlage NAEB-Mitglied werden und NAEB-Rundbrief per E-Mail empfangen [2]

NAEB 2217 am 14. August 2022

Führt die Gasumlage zur Korruption? Soll durch die Gasumlage die Energiewende beschleunigt werden? Beides erhöht die Energiekosten und schwächt die Versorgungssicherheit.

Die Gasversorgung beruht auf langfristigen Verträgen zwischen Erzeugern, Importeuren und lokalen Versorgern. Der größte Gasimporteur ist Uniper, ein weltweites Energieunternehmen mit Sitz in der BRD und dem Hauptaktionär Fortum, einem finnischen Konzern. Uniper betreibt Kohlekraftwerke in der BRD, darunter das neue Kraftwerk in Datteln. Außerdem wird die Energiewende mit dem Bau von Windgeneratoren vorangetrieben. Der Handel mit CO2-Zertifikaten ist ein weiteres Feld.

Das Gas wurde überwiegend aus Russland bezogen. Uniper hat sich auch an dem Bau der Gasleitung Nord Stream 2 beteiligt. Mit der Weigerung, russisches Gas zu kaufen, wurde das Angebot künstlich verknappt und die Preise in die Höhe getrieben. Uniper und andere Importeure kaufen jetzt Gas zu überhöhten Preisen ein. Doch die inländischen Lieferverträge mit den lokalen Versorgern, vorwiegend Stadtwerken, sollen weiter gelten. Dies muss zwangsläufig zur Insolvenz der Importeure führen, denn die Importpreise übersteigen die Vertragspreise mit den Abnehmern deutlich.

Teures Erdgas
Als Ausweg und zum Erhalt der Gasversorgungskette will die Bundesregierung eine Gasabgabe von 6 Cent/Kilowattstunde (ct/kWh) einführen. Damit werden private Haushalte mit einem Wärmebedarf von 20.000 kWh jährlich mit 1.200 Euro zusätzlich belastet. Einschließlich Mehrwertsteuer sind es noch 228 Euro mehr. Mit dieser Abgabe sollen die Verluste der Importeure ausgeglichen werden. Diese Idee sieht auf den ersten Blick vernünftig aus.

Doch das Verfahren öffnet Tür und Tor für Korruption und Betrug. Die Importeure können mit den Lieferanten überhöhte Preise absprechen und die zusätzlichen Gewinne teilen, die letztlich aus der Gasumlage stammen. Eine behördliche Kontrolle ist unmöglich. Auch wird der Wettbewerb ausgeschaltet, da Importeure Lieferanten auswählen können, die ihnen persönliche Vorteile statt günstiger Preise anbieten. Auch ist ungeklärt, ob die Gasumlage auch für die Kunden gilt, die bereits ihr Gas zum Weltmarktpreis kaufen müssen.

Die Bundesregierung hat inzwischen Uniper finanziell gestützt. Sie ist Anteilseigner von Uniper geworden. Hier bleibt die Frage offen: Wurde eine mögliche Insolvenz von Uniper abgewendet, um die nationale Energieversorgung weniger zu gefährden, oder wurde Uniper gestützt, um so mit der Gasabgabe die Energiewende voranzutreiben? Denn immer mehr private Investoren erkennen, dass der wetterabhängige zweitklassige Windstrom und Solarstrom zu teuer sind. Uniper ist ein wesentlicher Akteur für den Bau und Betrieb von Windgeneratoren!

Energiewende verbraucht Energie
Dabei verbraucht die Energiewende viel Energie, wie das Beispiel Leipzig zeigt. Große Teile von Leipzig wurden bisher mit der Abwärme des nahegelegenen Braunkohle-Kraftwerks Lippendorf beheizt. Knapp 2/3 der Wärmeenergie eines Kraftwerkes sind Verluste bei der Stromerzeugung. Sie muss über Kühltürme oder Kühlwasser in die Umwelt abgeführt werden. Man kann aber auch Wohnungen damit heizen. Dies wurde in Leipzig lange Zeit mit Erfolg zu günstigen Preisen praktiziert.

Doch der rot-grüne Stadtrat entschied, für die Energiewende auf die Abwärme des vermeintlich „dreckigen“ Kohlekraftwerks zu verzichten und ein eigenes gasgefeuertes Wärmekraftwerk für 150 Millionen Euro zu bauen. Nun bleibt wertvolle Wärmeenergie im Kraftwerk Lippendorf ungenutzt und Leipzig erzeugt die gleiche Wärmemenge mit Gas, das zur Mangelware mit extrem hohen Preisen geworden ist. Die Stilllegung von einigen unwirtschaftlich gewordenen Gaskraftwerken ist bei der Bundesnetzagentur beantragt. Niemand will ohne Subventionen in Gaskraftwerke investieren. Seit 2020 wird sogar von der zwangsweisen Stilllegung in 2050 fabuliert.

Dies ist nur ein Beispiel von vielen. Aus ideologischen Gründen wird immer mehr Energie verbraucht, als sachlich erforderlich ist. Es wird höchste Zeit, dieser Verschwendung bei zunehmender Knappheit Einhalt zu gebieten. Durch optimale Nutzung kann viel Energie eingespart werden. Die Sparappelle von Bundeswirtschaftsminister Habeck sind einfach lächerlich. Es wird höchste Zeit, die Energieversorgung wieder Fachleuten zu überlassen. Mit ideologischen Vorstellungen schreitet die Deindustrialisierung immer schneller voran.

Prof. Dr.-Ing. Hans-Günter Appel
Pressesprecher NAEB e.V. Stromverbraucherschutz
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[1] Bildquelle: ImageBargainBlitz-Marketing-95
[2] https://www.naeb.info/Beitritt.htm

heute journal vom 15.08.2022 Gasumlage
15. August 2022 | ZDFheute Nachrichten
Sie ist eine „Zumutung“, eine „bittere Medizin“, das sei unbestritten, sagt Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne). Trotzdem sei die Gasumlage in Höhe von 2,4 Cent pro Kilowattstunde, die ab Oktober zusätzlich zu den höheren Gaspreisen gezahlt werden muss, die „gerecht möglichste Form“. Mehr dazu und weitere Nachrichten des Tages im heute journal.

00:00 Vorspann

00:13 Gasumlage: Der deutsche Winter wird teuer
Ab Oktober müssen Gasverbraucher mit Mehrkosten rechnen. Rund 2,4 Cent pro Kilowattstunde soll die Gasumlage betragen. Gezielte Entlastungen seien jedoch bereits in Planung.

03:17 Zahlen und Fakten zur Gasumlage
Eines ist sicher: Durch die Gasumlage wird es für Privathaushalte und Unternehmen teurer. Was kommt auf die Menschen zu und welche Unklarheiten gibt es? Ein Überblick.

05:24 Gasumlage: Hart aber notwendig, meint Habeck
„Es ist die bessere Alternative, die wir heute gewählt haben, wenngleich sie hohe Belastungen mit sich bringt“, erklärt Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck.

Gasumlage kommt | Strom- und Gaspreise explodieren | Jetzt wird es richtig teuer ! 163 Grad
5. August 2022 | 163 Grad Oliver Krüger
Die Strom- und Gaspreise explodieren, die Gasumlage kommt und die ersten Versorger passen die Preise an. Ich habe mal ausgerechnet, wie teuer es für mich in 2023 werden kann.

In diesem Video spreche ich eine unbequeme Wahrheit an: Die Energiepreise steigen rasant und wir bekommen ab Oktober die Rechnung dafür. Wir sprechen über die gestiegenen Beschaffungspreise für Strom und Gas. Dazu zeige ich Euch den Notfallplan Gas der Bundesregierung. Wie werden die Füllstände der Gasspeicher sein? Was passiert, wenn die Gasversorgung nicht mehr zu 100% gesichert ist und die Gasspeicher leer sind? Wer schaltet wann ab? Und warum brauche ich dann einen Handwerker, um die Heizung wieder zum laufen zu bekommen?

Und wir sprechen über die Reform des Energiesicherungsgesetzes EnSiG. Danach gibt es in Extremfällen deutliche Preisanpassungen trotz laufender Verträge. Dazu kommt ab Oktober die neue Gasumlage, die bis zu 1 ct betragen kann.

Für meine Verbrauchsdaten habe ich das einmal ausgerechnet. Am Ende könnten es bis zu 6.000 Euro mehr pro Jahr werden. Das sind 500 Euro im Monat, die erstmal verdient sein wollen.

Und wie gehts weiter? Zum Abschluss des Videos gehts um den Ukraine Krieg und die Sanktionen gegen Russland.

Das Video ist in Kapitel unterteilt.
00:00 Intro
01:50 Strom Börsenpreise
06:11 Gas Börsenpreise
08:10 Gas Verwendung und Notfallplan
11:34 Gas Notfall Szenarien
12:41 EnSiG und Gasumlage
16:34 Beispielrechnung Gas 2023
20:04 Beispielrechnung Strom 2023
24:11 Wie gehts weiter?
28:54 Outro

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Flüssiggas-Import über Wilhelmshaven scheitert an der „Energiewende“

Flüssiggas-Import über Wilhelmshaven scheitert an der NAEB 2023 am 22. November 2020

Der Bau eines Flüssigerdgasterminals in Wilhelmshaven wird gestoppt. Es fehlen Abnehmer für einen Umschlag von festen Mindestmengen Flüssiggas über 20 Jahre. Dies ist für eine rentable Investition erforderlich. Schuld ist die unberechenbare Energiewendepolitik der Bundesregierung.

Bedeutung von Wilhelmshaven
Wilhelmshaven ist die Energiedrehscheibe von Niedersachsen. Der einzige Tiefwasserhafen mit einer Wassertiefe von 20 Metern kann Tanker bis zu einer Ladekapazität von 300.000 Tonnen abfertigen. Gut 20 Prozent der Rohölimporte kommen über Wilhelmshaven in die BRD und werden durch Pipelines nach Hamburg und Köln zu Raffinerien gepumpt.

In einem Salzstock unter der Stadt lagern rund 10 Millionen Tonnen als Notreserve der BRD. Die Kosten werden durch etwa 0,5 Cent für jeden Liter Kraftstoff an der Tankstelle getragen. Die Bundeswehr hat zusätzlich noch eine eigene Notreserve im Salzstock Etzel, 25 Kilometer südlich von Wilhelmshaven.

Stromerzeugung im Großraum Wilhelmshaven
Wilhelmshaven hat zwei Steinkohlekraftwerke mit einer Leistung von jeweils 750 Megawatt (MW). Bis zu 4 Millionen Tonnen Kohle wurden jährlich über die Niedersachsenbrücke für die Kraftwerke in Wilhelmshaven und im Binnenland importiert. Das zweite Kraftwerk ist erst vor wenigen Jahren in Betrieb genommen worden. Es verfügt über einen Wirkungsgrad von 46 Prozent. Ältere Kraftwerke haben Wirkungsgrade von knapp 40 Prozent. Sie brauchen zur Erzeugung der gleichen Strommenge 15 Prozent mehr Kohle.

Solche grundlastfähigen Kraftwerke sind für ein stabiles Netz erforderlich. Sie geben die Netzfrequenz vor. Windstrom und Solarstrom muss zum Einspeisen auf die Frequenz und Phase des Netzes eingeregelt werden. Weiter müssen die Kraftwerke die vom Wetter gesteuerten schnell wechselnden Wind- und Solarleistungen auf den Verbrauch regeln.

Im Großraum von Wilhelmshaven drehen sich Windgeneratoren mit einer installierten Leistung von mehr als 3.000 MW. Hinzu kommen noch die Off-Shore-Anlagen mit etwa 1.000 MW. Die tatsächlichen Leistungen der Windanlagen schwanken je nach Wetterlage zwischen 0 und 60 Prozent der installierten Leistung an Land und bis zu 80 Prozent auf See. Im Mittel werden an Land 20 und auf See 40 Prozent erreicht. Die Kraftwerke in Wilhelmshaven können also mehr Energie erzeugen als die rund 2.000 Windgeneratoren der Umgebung.

Energiewendebedingte Fehlinvestitionen
In Wilhelmshaven wurde ein neues Umspannwerk mit einer etwa 35 km langen Hochspannungsleitung nach Conneforde, dem nächsten Verteiler im Süden, gebaut. Die Kosten liegen bei 200 Millionen Euro. Ausgelastet ist die Leitung nur bei Starkwind, also nur einen geringen Teil des Jahres.

Die BRD will die Kernkraftwerke und Kohlekraftwerke in den nächsten Jahren abschalten. Dann müssen ausschließlich Gaskraftwerke die Grundlast, die zur Netzstabilität erforderlich ist, übernehmen. Gas muss weitgehend importiert werden. Die Förderung in der BRD ist gering und zu vernachlässigen. Zur sicheren Energieversorgung müssen alle Wege genutzt werden.

Gaspipelines können von Terroristen angegriffen werden oder von den Lieferanten zur Erpressung geschlossen werden. Flüssiggas, das aus verschiedenen Ländern auf dem Weltmarkt angeboten wird, ist dann immer noch zu haben. Daher muss die BRD auch Flüssiggas importieren können, was aber scheitert. Es gibt bisher kein Flüssiggasterminal in der BRD – im Gegensatz zu Südeuropa, das vorwiegend mit Flüssiggas versorgt wird.

Wilhelmshaven ist mit seinem Tiefwasserhafen und seiner Infrastruktur hervorragend für ein deutsches Flüssiggasterminal geeignet. 25 Kilometer südlich des Hafens ist einer der größten Gasspeicher der BRD mit 50 Kavernen im Salzstock Etzel. Uniper, die ehemalige Kraftwerksparte von EON, hat das Projekt vorangetrieben. Vor Baubeginn wurden Nutzer gesucht, die über das Terminal 20 Jahre lang eine Mindestgasmenge pro Jahr umschlagen. Es wurde ein Import von 10 Milliarden Kubikmetern geplant. Das sind etwa 10 Prozent des deutschen Gasbedarfs. Es haben sich zu wenig Nutzer gemeldet. Damit wurde das Projekt auf Eis gelegt.

Traumtänzerische Energiewendepolitik
Offensichtlich ist in der BRD keine Planungssicherheit mehr gegeben. Investoren müssen mit kostentreibenden Gesetzen rechnen, wie beispielsweise mit der im kommenden Jahr fälligen Steuer auf Brennstoffe, die dem unkundigen Bürger als CO2-Abgabe zwecks Klimarettung verkauft wird. Grün-Rot opponiert gegen Flüssiggas aus Fracking-Feldern. Es besteht die Gefahr, dass kurzfristig die Anlandung von Fracking-Gas verboten wird. Doch auch staatliche Garantien haben keinen Wert. Kraftwerke werden stillgelegt und staatliche Produktionsgarantien einfach aufgehoben. Mit diesen Erfahrungen fehlt jegliche Planungssicherheit und Verlässlichkeit für mindestens 20 Jahre.

Das Land Niedersachsen mit den Ministerpräsidenten Stephan Weil und seinem Umwelt- und Energieminister Olaf Lies, der sogar Elektro-Ingenieur ist, will statt Flüssiggas „grünen“ Wasserstoff importieren. Der ist zwar mindestens zehnmal teurer, doch die vermeintliche Klimarettung ist jeden Preis wert, auch die Demontage von Industrie. Dafür werden Millionen an Steuergeldern verschleudert.

Prof. Dr.-Ing. Hans-Günter Appel
Pressesprecher NAEB e.V. Stromverbraucherschutz
www.NAEB.info und www.NAEB.tv

[1] Bildquelle: Bildschirmkopie Uniper LNG Erdgas

Argumente für ein deutsches LNG-Terminal in Wilhelmshaven | Uniper

16. Dezember 2018 | Uniper
Die BRD strebt eine Diversifizierung seiner Versorgung mit Erdgas an. Wilhelmshaven wäre der ideale Standort für den Bau eines Terminals für verflüssigtes Erdgas (LNG), basierend auf einer Floating Storage Regasification Unit (FSRU). LNG ist ein klarer, farbloser, ungiftiger flüssiger Brennstoff, der durch Kühlung von Erdgas auf minus 162°C hergestellt wird. Dieser Kühlprozess reduziert das Volumen um den Faktor 600 und ermöglicht einen leichteren Transport zu den Kunden.
LNG Truck Refuelling: https://www.youtube.com/watch?v=L53v3mujv_0
Mehr auf: https://www.lng-wilhelmshaven.com

Und hier spricht ein von Steuergeldern alimentierter Lügner:
Lorenz Gösta Beutin, DIE LINKE: Neue Flüssiggas-Terminals und Gas-Pipelines gefährden Klimaziele!

14. November 2019 | Fraktion DIE LINKE. im Bundestag
Eine neue Gasinfrastruktur aus Pipelines und Flüssiggas-Terminals wird für lange Zeit gebaut, deutlich über einen Zeitraum hinaus, bis zu dem die Welt treibhausgasneutral sein sollte. Auf der Strecke bleiben könnten dabei die Klimaschutzziele der BRD und Europas. Das diese aus dem Blick geraten, ist eine große Gefahr.

Niedersachsen ist der richtige Standort für LNG-Terminals! Stefan Henze, MdL (AfD)

9. Januar 2019 | AfD-Fraktion Niedersachsen
„Niedersachsen hat mit Stade und Wilhelmshaven zwei hervorragende Standorte am Start, die beide viele Vorteile gegenüber Wettbewerbern aus anderen Bundesländern haben. Auch ausländische Partner haben sich aus unterschiedlichen Interessen schon für unsere beiden Standorte starkgemacht: Für Stade der US-Botschafter Richard Grenell, wobei ich persönlich amerikanisches Frackinggas durchaus kritisch sehe. Für Wilhelmshaven hat sich der Botschafter von Katar – übrigens der weltgrößte Exporteur von Flüssiggas – starkgemacht.

Letztlich wird die Entscheidung über den Standort des ersten LNG-Terminals aber von den Investoren getroffen, auch wenn die Bundesregierung den Standort, der am schnellsten und am kostengünstigsten gebaut wird, fördern möchte. Wenn, wie aus Stade zu hören war, die Investoren in der Lage sind, ohne solche Fördermittel auszukommen, umso besser. Das hört mal als steuerzahlender Bürger gerne.“

Abschließende Beratung: a) Niedersachsen braucht jetzt ein eigenes LNG-Konzept! – Antrag der Fraktion der FDP – Drs. 18/1392 – b) Flüssiggasterminal an der niedersächsischen Nordseeküste errichten, umfassendes LNG-Konzept erstellen – Antrag der Fraktion der SPD und der Fraktion der CDU – Drs. 18/2194 – Beschlussempfehlung des Ausschusses für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung – Drs. 18/2254 – dazu: Änderungsantrag der Fraktion der FDP – Drs. 18/2318

Erfolgt der Rückbau der BRD zur Agrarnation?

2019 | Dietmar Friedhoff, MdB
Der Besuch des Präsidenten der Republik Congo, der Rückbau unserer Automobilindustrie, E-Mobilität und Kinderarbeit in Afrika? Links-Grüne Politik und die Zurückentwicklung der Industrienation BRD zum Agrarstaat? Wie hängt das alles zusammen? Dietmar Friedhoff fasst zusammen.

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