Energie ist Macht: Bedeutung von Energieträgern mit hoher Energiedichte

Energie ist Macht: Bedeutung von Energieträgern mit hoher Energiedichte NAEB-Mitglied werden und NAEB-Rundbrief per E-Mail empfangen [2]
NAEB 2308 am 16.4.2023

Erst die Nutzung von Energie hat den Menschen viel mächtiger gemacht als die stärksten Tiere der Welt.

Der Mensch ist ein schwaches Wesen. Er leistet nur 100 Watt, wenn er körperlich hart arbeitet. In 10 Stunden hat er eine Kilowattstunde (kWh) Energie umgesetzt, für die in 2023 40 bis 50 Cent als Strom gezahlt werden. Mit dieser Energie kann man eine Tonne Wasser 360 Meter hochpumpen.

Erst mit der Nutzung der nicht eigenen Energie ist der Mensch viel stärker geworden als jedes andere Lebewesen auf der Erde. Jeder Einwohner in der BRD nutzt in 2023 rund 42.000 kWh Primärenergie jährlich. Primärenergie ist die in Kohle, Erdöl, Erdgas, Biomasse, Wasserkraft oder Kernbrennstäben gespeicherte Energie. Hinzu kommen Wind- und Sonnenenergien.

Jeder hat 35 Arbeitssklaven
Damit hat jeder Einwohner über 115 „Arbeitssklaven“ zur Verfügung, die täglich 10 Stunden für ihn arbeiten. Selbst auf die Endenergie bezogen, hat jeder noch mehr als 35 Arbeitssklaven. Die Endenergie ist als Strom, Treibstoff und Brennstoff erhältlich. Durch Transport, Aufbereitung und Energieumwandlung gehen rund 2/3 der Primärenergie verloren.

Es ist kein Problem, kurzfristig weit mehr Arbeiter zu aktivieren, als einem Menschen durchschnittlich zustehen. Ein Rasenmäher mit 1,3 kW Leistung aktiviert 13 Gartenarbeiter, ein Staubsauger mit 1 KW 10 Teppichklopfer. Aus jeder normalen Steckdose kann die Leistung von 23 Arbeitern bezogen werden. Die Anfahrleistung eines Autos mit 100 kW bringt es auf 1.000 Anschieber.

Diese wenigen Beispiele, die jeder beliebig weiter spinnen kann, zeigen, dass die Macht mit dem Zugriff auf Energie wächst. Die US-Amerikaner nutzen jährlich mit 76.000 kWh fast das Doppelte des BRD-Verbrauchs je Einwohner. Sie sind also doppelt so mächtig. Die Wirtschaftsmacht von Staaten ist primär das Produkt aus Einwohnern und Energieverbrauch je Einwohner. Laut Statista war demnach 2021 China die stärkste Wirtschaftsmacht:

China: 43.791 Milliarden kWh 31.000 kWh/Einwohner
USA: 25.825 Milliarden kWh 76.000 kWh/Einwohner
Indien: 9.841 Milliarden kWh 7.030 kWh/Einwohner
Japan: 4.927 Milliarden kWh 39.000 kWh/Einwohner
BRD: 3.511 Milliarden kWh 42.000 kWh/Einwohner

Ohne Wissenschaftler und Ingenieure keine optimale Energienutzung
Doch diese Sicht greift zu kurz. Energie wird erst zur Macht, wenn sie optimal genutzt wird, sonst verpufft sie nutzlos. Das Schießpulver ist dafür ein Beispiel. China hat weit früher als Europa das Schwarzpulver erfunden. Die Chinesen nutzten es für Feuerwerk und erfreuten sich an dem funkensprühenden nächtlichen Himmel. Die Europäer entwickelten Gewehre und Kanonen und eroberten damit weitgehend die Welt.

Zur optimalen Nutzung von Energie werden gut ausgebildete Wissenschaftler und Ingenieure gebraucht, die neue Formen von Energieumwandlungen finden sowie Verfahren und Geräte entwickeln, die den Wohlstand verbessern. Die wichtigste Erfindung der Neuzeit war die Umwandlung von Wärmeenergie in mechanische Energie durch die Dampfmaschine. Damit wurde ein akuter Mangel an mechanischer Energie beendet. Sie war weit preiswerter als Sklavenarbeit. Damit war Schluss mit der weltweiten Sklaverei.

Die Umwandlung von mechanischer in elektrische Energie mit einem Generator ist die universelle Basis für Wohlstand. Strom treibt Maschinen an, erzeugt Licht und Wärme, schmilzt Metalle und treibt das Internet mit einer weltweiten Kommunikation in Echtzeit an. Dafür braucht das Internet mehr Energie als alle Flugzeuge der Welt.

Preise und Arbeitszeiten fallen durch Automatisierung
Diese Beispiele zeigen, dass ohne gut ausgebildete Wissenschaftler und ideenreiche Ingenieure heute noch Holz und Kohle nur zum Heizen und Kochen genutzt würde. Doch Ingenieure haben viele Maschinen entwickelt, die menschliche Arbeit übernehmen. Spinnerei- und Webereimaschinen waren der Anfang. Immer stärker automatisierte Fertigungsanlagen ersetzen Arbeitskräfte. Die Produkte werden preiswerter. Arbeitszeiten können mit Lohnausgleich reduziert werden.

Besonders deutlich war dieser Prozess in den Jahren von 1960 bis 1980. Preiswertes Erdöl überschwemmte die Welt. Die Automatisierung wurde in der Industrie und in den Haushalten durch Kühlschränke, Waschmaschinen, Geschirrspüler, Staubsauger und Weiteres mehr vorangetrieben. Es gab damals Lohnerhöhungen von 10 Prozent bei gleichbleibenden oder gar fallenden Preisen.

In 2023 hat die BRD hoch automatisierte Fertigungslinien und viele arbeitssparende Geräte in den Haushalten. Knapp wird es jedoch mit ausreichender und bezahlbarer Energie zum Betrieb der Anlagen und Geräte. Die günstigsten Energieträger Erdöl und Erdgas stammen aus Russland. Leitungen nach Europa sind trotz der Nordstream-Sabotage immer noch vorhanden. Der Bezug von Energie aus Russland wurde von der BRD als Antwort auf den Ukraine-Krieg gestoppt. Ohne ausreichende Energie verliert die BRD ihre wirtschaftliche Macht, aber auch ihre Verteidigungsfähigkeit, denn Panzer und Flugzeuge brauchen Treibstoff. Ohne Energie kann keine Munition hergestellt werden, die nach den Berichten in den Medien inzwischen Mangelware ist.

Ohne russische Energie wird die BRD schwächer
Die wirtschaftliche Schwäche der BRD durch den Verlust der Energieimporte aus Russland wird sicherlich von den USA begrüßt. Die preiswerte Energie aus Russland und die gut ausgebildeten Wissenschaftler und Ingenieure in Europa drohten zu einem neuen wirtschaftliche Machtblock zu werden. Unter diesem Gesichtspunkt wird auch die massive Unterstützung der „Aktivisten“ für die Energiewende durch amerikanische Stiftungen verständlich. Der nicht regelbare und nicht berechenbare Windstrom und Solarstrom schwächt und verteuert die Energieversorgung und macht von amerikanischer Hilfe bei der Verteidigung des Landes abhängig.

NAEB-Forderung an die Politik zur Energieversorgung
1. Fakepower stoppen (Solarstrom, Windstrom, Biogas), keine Börsenvermarktung, kein EEG
2. RU-Energieversorgung wieder herstellen, weiterhin Erdgas- statt Wasserstoffwirtschaft
3. Kohle-KW Stopp beenden und KW ausbauen, heimische Förderung (BK- und StK) forcieren/reaktivieren
4. CO2-Abgabe beenden, ETS/nEHS/KTF auflösen – Klima- und Transformationsfonds“ (KTF)
5. GEG stoppen, statt Wärmepumpenpflicht 3. Wärmeschutzverordnung (1995, Kamin ~ Sicherheit)
6. E-Fuels stoppen, Elektromobilität nur für Nahverkehr propagieren

Begriffe: WSV~ Wärmeschutz-Verordnung, KW ~ Kraftwerk, StK ~ Steinkohle, GEG ~ Gebäude Energiegesetz (mit Irrweg Dämmpflicht-Wärmepumpe), ETS Emission Trading System, nEHS nationales Emissionshandels-System

Zukünftig, wenn Existenz gesichert (derzeit kontraproduktiv wegen Verzettelungsgefahr):
– Kernkraft-Werke
– Fracking + Horizontal-Drilling Technologie für heimisches Gas

Prof. Dr.-Ing. Hans-Günter Appel
Pressesprecher NAEB e.V. Stromverbraucherschutz
www.NAEB.de und www.NAEB.tv

[1] Bildquelle: StockKosh-polution-75
[2] https://www.naeb.info/Beitritt.htm

Herr Habeck, Sie haben keine Ahnung von der Wirklichkeit! Marc Bernhard
20. April 2023 | AfD-Fraktion Bundestag
Heute hat der Bundestag über das Verbot von Öl- und Gasheizungen debattiert. Wir haben einen Antrag in den Bundestag eingebracht, um den geplanten Heizungshammer der Regierung noch zu verhindern. Marc Bernhard rechnet mit Wirtschaftsminister Habeck ab und stellt in seiner Rede klar: „An erster Stelle der Regierungspolitik muss immer das Wohl der Menschen stehen, nicht die Durchsetzung einer Ideologie. Kommen Sie zur Vernunft und stoppen Sie den Heizungshammer!“

Künast kocht, als Bernd Schattner den Irrsinn der grünen Politik erklärt!
31. März 2023 | AfD-Fraktion Bundestag

Ist Infrarot-Heizung günstiger als alle Heizsysteme? Sie ist es wirklich oft!
29. November 2022 | Norio
Neue Infrarotheizungen können die Heizkosten um bis zu 50-70% senken, wenn man die richtigen Systeme kauft und weiß, wie man sie einsetzt. Sie können sogar eine Alternative für Klimaanlagen und Wärmepumpen sein. (Quelle 1)

Doch tatsächlich haben Infrarotheizungen eine niedrigere Heizleistung pro Kilowattstunde pro Kilowattstunde Strom als z.B. Wärmepumpen. (Quelle 2, 3)

Warum also ist das Heizen mit Infrarotheizungen deutlich billiger und effizienter und kann in vielen Fällen die mit Abstand günstigste Heiztechnik überhaupt sein?

Eine wichtige Rolle spielt natürlich der Kaufpreis. Aber das ist bei weitem nicht alles!

Wir haben nachgerechnet, Daten analysiert, Hersteller kontaktiert und erklären alles, was es zu den neuen Infrarotheizungen zu wissen gibt!

Vergleichen wir die Kosten einer einzigen Kilowattstunde an Wärme aus verschiedensten Heizquellen, so schneiden in Neubauten vor allem Wärmepumpen sehr gut ab. Doch ein solches System kostet schnell 10.000EUR bis 25.000EUR und ist ehrlich gesagt für viele Altbauten nur selten empfehlenswert! (Quelle 4)

Noch dazu haben wir eine Handwerker-Krise, was die Findung von Installateuren erschwert.

Nach Angaben des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH) sind derzeit 150.000 offene Stellen gemeldet. Da allerdings nicht jeder Betrieb die offenen Stellen meldet, wird die tatsächliche Zahl inklusive Dunkelziffer auf 250.000 geschätzt. (Quelle 5)

Die Infrarotheizung scheint daher eine perfekte, kostengünstige Alternative zu sein. Sie kostet häufig nur knapp 100EUR und kann vom Privatanwender selbst installiert werden. Einfach den Stecker einstecken und los geht es. (Quelle 6, 7)

Doch beim Kauf von Infrarotheizungen gibt es sehr viel zu beachten. Wichtige Kenngrößen sind der Strahlungswirkungsgrad, die Strahlungsleistung, sowie der Strahlungswert auf der Rückseite des Systems. (Quelle 3, 8)

Um das zu verstehen, müssen wir uns die Funktionsweise einer Infrarotheizung genauer ansehen.

NAEB Stromverbraucherschutz e.V.
Heinrich Duepmann
Mühlenstr. 8a

14167 Berlin
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Die vermeintliche Energiewende bedroht den bundesdeutschen Wald

Die vermeintliche Energiewende bedroht den bundesdeutschen Wald NAEB-Mitglied werden und NAEB-Rundbrief per E-Mail empfangen [2]

NAEB 2108 am 11. April 2021

Die bundesdeutsche Energiewende im Namen der Weltklimarettung führt zu immer schlimmeren Umweltzerstörungen. Nun sollen die mit Kohle betriebenen Heizkraftwerke der Gemeinden durch Anlagen ersetzt werden, die Biomasse als Brennstoff nutzen. Der Bedarf ist deutlich größer als die Menge an Biomasse, die nachwächst. Die Wälder verschwinden, wenn diese absurde Forderung durchgesetzt würde.

Die Gesetzgebung
Die Neufassung des Gesetzes für die Erhaltung, die Modernisierung und den Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung (Kraft-Wärme-Kopplungs-Gesetz – KWKG 2020) ist wegen der Corona-Hysterie kaum beachtet worden. Es fördert und subventioniert die Umstellung von mit Kohle betriebenen Heizkraftwerken auf Biomasse als Brennstoff. Die Kohlenstoffdioxid (CO2)-Emissionen der Heizkraftwerke sollen durch CO2 aus Biomasse ersetzt werden, denn Regierung und Klimaschützer betrachten dieses CO2 als bedeutungslos für das Wetter.

Das Kraft-Wärme-Kopplungs-Gesetz 2020 listet auf 50 Seiten in 37 Paragrafen viele verwirrende Förderungen und Subventionen auf. Es wurde am 3. Juli 2020 vom Deutschen Bundestag beschlossen und am 21. Dezember 2020 nochmals bestätigt. Dies war notwendig, weil einige Punkte europäischem Recht widerprachen und noch geklärt werden mussten. Es war schnell mit heißer Nadel gestrickt worden.

Neben der Bundesregierung und den grün denkenden Bundestagsmitgliedern aus fast allen Parteien haben viele selbsternannte Klimaschützer das Gesetz gefordert und gefördert. Als wesentlicher Treiber agiert das Umweltinstitut München e.V., das mit dem Projekt „Bürgerbegehren Klimaschutz“ eine Bürgerbefragung zur kurzfristigen Stilllegung des Heizkraftwerks Stöcken in Hannover fordert.

Die Gruppe wird unterstützt vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (adfc), Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), changing cities, Gruppe 350 (eine US-Umweltorganisation), Klima-Allianz Deutschland, Greenpeace und Naturfreunde Deutschlands. Diese Organisationen, die weitgehend mit Spenden aber auch mit Zuschüssen aus Steuergeldern agieren, haben zusammen einen Jahresetat von weit über 100 Millionen Euro. Hier zeigt sich die Macht dieser Nicht-Regierungs-Organisationen (NGOs).

Profiteure
Das Kraft-Wärme-Kopplungs-Gesetz 2020 macht die schnelle Abschaltung der Heizkraftwerke attraktiv. Sie produzieren an der Rentabilitätsgrenze, weil die Strompreise an der Börse oft unter den Produktionskosten liegen. Ursache ist das Dumping des sogenannten regenerativen Stroms aus Wind, Sonne und Biomasse. Dieser vom Wetter abhängige und weder plan- noch regelbare Strom ist wertloser als der regelbare Kraftwerkstrom. Um den nach dem Erneuerbaren-Energien-Gesetz (EEG) hoch vergüteten „Öko-Strom“ loszuwerden, wird er unter den Gestehungskosten der Kraftwerke angeboten. Dieses Dumping bringt die Kraftwerke in wirtschaftliche Schwierigkeiten.

Der „Öko-Strom“ ist zweitklassig. Mit ihm allein gibt es kein stabiles Stromnetz. Dazu wird Grundlast und Regelstrom aus großen Dampf- und Gaskraftwerken gebraucht. Die Regierung will aber mit dem unzuverlässigen „Öko-Strom“ die ganze BRD versorgen. Das ist unmöglich und unbezahlbar. Es ist eine Täuschung der Bevölkerung. Der Stromverbraucherschutz NAEB bezeichnet diesen Strom daher zu Recht als FAKEPOWER (Fake = Täuschung).

Das EEG mit dem Fakepower-Dumping führt viele Kraftwerke in die Verlustzone. Umgestellt nach dem KWKG 2020, könnten die Heizkraftwerke durch erhöhte Subventionen und Zuschüsse wieder rentabel arbeiten. Wird das Werk mit Biomasse betrieben, winken Zuschläge auf den Börsenstrompreis bis zu 7 Cent/Kilowattstunde (ct/kWh). Darüber hinaus werden die Kosten der Umstellung oder eines Neubaus bis zu 250 Euro je Kilowatt Leistung bezuschusst. Das sind 25 bis 50 Prozent der Umbaukosten. Der Zuschuss wird mit jedem Jahr ab 2023 geringer. Das ist ein Anreiz, möglichst schnell auf Biomasse umzustellen.

Strompreise steigen
Mit der Aufgabe der kohlebetriebenen Heizkraftwerke, von denen viele alt und reparaturbedürftig sind, werden noch Entschädigungen nach dem Kohleabschaltgesetz fällig. So wird die Umstellung auf Biomasse als Brennstoff weitgehend vom Steuerzahler finanziert. Der Betreiber erhält dann für seinen Strom einen hohen Zuschlag auf die Börsenpreise. Diesen Zuschlag müssen die Stromverbraucher als Kraft-Wärme-Kopplungs-Kosten bezahlen.

Viele Gemeinden, die Heizkraftwerke betreiben, planen die Umstellung auf Biomasse als Brennstoff. Es scheint lukrativ zu sein. Gleichzeitig kann man sich als Weltklimaretter und Umweltschützer darstellen. Es muss aber gefragt werden: Ist eine solche Umstellung volkswirtschaftlich sinnvoll? Gibt es genügend Biomasse, um den Energiebedarf zu decken?

Biomasse als Brennstoff
Es ist sicher allen Beteiligten klar, dass nur nachwachsende Biomasse genutzt werden sollte. Sonst wären die Wälder bald abgeholzt und das Saatgut verfeuert. Es ist also die Frage zu klären: Wie viel Biomasse steht als Brennstoff zur Verfügung?

In der BRD verbraucht jeder Einwohner im Jahr rund 50.000 kWh Primärenergie. Das ist die Energie aus sechs Tonnen Steinkohle, fünf Tonnen Erdöl, 5.000 m³ Erdgas oder Biomasse von einem Hektar. Die BRD hat über 82 Millionen Einwohner und eine Fläche von rund 35 Millionen Hektar. Pro Hektar leben durchschnittlich mehr als zwei Einwohner. 32 Prozent der BRD sind Waldgebiete, 52 Prozent Ackerland und 13 Prozent Siedlungen. Das Ackerland wird weitgehend für die Nahrung der Menschen genutzt. Die Siedlungsflächen sind versiegelt und bringen kaum Biomasse hervor.

Als Brennstoff kommt daher fast nur Holz infrage. Mit dem nachwachsenden Holz aus den Wäldern könnte man etwa 15 Prozent des Energiebedarfs decken. Doch neben Brennholz wird auch Holz zum Bau von Möbeln und Häusern gebraucht. Holzhäuser werden von „Aktivisten“ als klima- und umweltfreundlich gepriesen. Rund 60 Prozent der gefällten Bäume dürften als Bauholz genutzt werden. Nach diesen Zahlen können die Wälder etwa 6 Prozent des Energiebedarfs liefern.

Diese Überlegungen stimmen weitgehend mit der Auskunft von Holzpellets-Produzenten überein, Heizungswärme könne in der BRD nur zu 5 Prozent mit Holz gedeckt werden. Dieser Anteil sei inzwischen erreicht. Holzpellets sind getrocknete und zu kleinen Kugeln oder Tabletten gepresste Holzspäne für automatisierte Heizungen.

Biomasse als Brennstoff ist Mangelware
Wenn zusätzlich Holz als Brennstoff genutzt werden soll, ruft die erhöhte Nachfrage Mangel hervor und führt zu einem Preisanstieg für Holzpellets. Es wird dann teuer für die Ideologen, die mit ihrer Pelletheizung Klima und Umwelt angeblich schützen und retten wollen.

Allein das Kraftwerk Stöcken in Hannover würde etwa 10 Prozent des in der BRD nachwachsenden Brennholzes verfeuern, wenn es ganzjährig mit voller Leistung läuft. Es dürfte daher unmöglich sein, großflächig die Heizkraftwerke auf Holzfeuerung umzustellen. Dies hat offensichtlich die Stadt Hamburg erkannt. Sie will das zu Anfang dieses Jahres abgeschaltete fast neue Kohlekraftwerk Moorburg, das auch große Teile Hamburgs beheizte, durch mit Holz betriebene Heizkraftwerke ersetzen. Aber das Holz dafür soll laut Pressemeldungen aus Namibia importiert werden. Das dürfte nur möglich sein, wenn Raubbau an den wenigen Bäumen in diesem trockenen Land mit großen Wüstengebieten betrieben wird.

Zurück zu bewährten Brennstoffen
Der Einsatz von Holz für Heizkraftwerke ohne Wetterbeeinflussungen und ohne Umweltschäden ist ein frommer Wunsch, der zu einer Unterdeckung des Energiebedarfs führt. Da Wind- und Solarstrom wetterbedingten Schwankungen unterworfen sind und selbst bei einer Verdreifachung in dunklen windstillen Zeiten versagen, werden für eine ausreichende Grundlast und zum Regeln der stark schwankenden Fakepower große Kohle-, Gas- und Kernkraftwerke gebraucht. In Dunkelflauten gibt es keine Fakepower. Dann müssen die Kraftwerke bis auf den Strom aus Wasserkraftwerken und Biogasanlagen die gesamte Versorgung übernehmen.

Solange ein sicheres Stromnetz mit ausreichender Regelleistung existiert, ist teure und unzuverlässige Fakepower komplett entbehrlich. Mit den geplanten Abschaltungen der Kernkraftwerke und weiterer Kohlekraftwerke in den nächsten beiden Jahren ändert sich die Situation. Dann muss Regelstrom importiert werden oder es müssen Stromverbraucher abgeschaltet werden.

Trotz dieser eindeutigen Situation fordern die Umweltministerin Svenja Schulze, der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil und sein Umweltminister Olaf Lies, die Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft und Grünen-Politikerin Kerstin Andreae und viele andere den schnellen weiteren Bau von Fakepower-Anlagen ohne Rücksicht auf Abstände zu Wohngebieten und Wäldern. Auch die Bergkämme der Wälder sind kein Tabu.

Der aktuelle Wohlstand bleibt aber nur erhalten, wenn weiterhin die Energieträger Kohle, Erdöl, Erdgas und Kernbrennstoffe genutzt werden. Nachwachsendes Holz verfehlt eine notwendige Energieversorgung bei Weitem. Eine erhöhte Nutzung von Holz führt in wenigen Jahren zum Kahlschlag bundesdeutscher Wälder. Es ist unverständlich, dass sich Umweltschutzorganisationen wie BUND und Naturfreunde für einen solchen Kahlschlag einsetzen.

Prof. Dr.-Ing. Hans-Günter Appel
Pressesprecher NAEB e.V. Stromverbraucherschutz
www.NAEB.info und www.NAEB.tv

[1] Bildquelle: StockKosh-forest-foggy-forest-i
[2] https://www.naeb.info/naeb7.htm

Wie nachhaltig sind Biomasse-Kraftwerke?

21. Februar 2019 | Addendum
Biomasse: Millionengrab oder nachhaltige Technologie?
https://www.addendum.org/news/biomasse-foerderungen/
Dass das jetzt abgedreht werden muss, nur weil wir es nicht wirtschaftlich betreiben können, das wäre doch schade, meint Michael Roselieb. Abgedreht werden soll sein Biomassekraftwerk. In ganz Österreich stehen insgesamt 47 Kraftwerke, deren Förderverträge schon ausgelaufen sind oder demnächst auslaufen, vor dem möglichen Aus. Der Grund: Der Bundesrat hat zum ersten Mal seit seinem Bestehen ein im Nationalrat beschlossenes Gesetz verhindert. Die SPÖ-Bundesräte stimmten geschlossen gegen die Ökostromnovelle. Es geht um 140 bis 150 Millionen Euro an Förderungen für Biomassekraftwerke für die nächsten drei Jahre.

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